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Tag Archives: Schmerzensgeld

Was ist eine Vorhaut wert – reloaded

Die Frage, was eine Vorhaut wert ist, stellt sich im Normallfall nicht. Mitunter kommt es jedoch vor, dass Ärzte wegen unnötiger oder missglückter oder von vornherein vollständig rechtswidriger Operationen ein Schmerzensgeld zu zahlen haben.

Diese Schmerzensgelder liegen regelmäßig im vierstelligen Bereich und sollen die erlittene Schmerzen und entstandenes Leid und auch die Tatsache, dass womöglich weitere Operationen notwendig sind, abgelten.

Ganz unverhofft hat es letztes Jahr den damals 5jährigen Nikola K. getroffen. Er sollte wegen wegen einer Warze am Fuß operiert werden, stattdessen hat Dr. Hisham Al-M. dem Jungen einfach die Vorhaut abgeschnitten.

Nachdem Al-M. sich auch gegenüber Nikolas Eltern nicht äußern wollte, wurde er wegen fahrlässiger Körperverlettzung angeklagt, erschien jedoch nocht vor dem Strafrichter. Staatsanwaltschaft und Gericht ließen Gnade vor Recht ergehen und es wurde kein Haftbefehl erlassen, sondern ein Strafbefehl, mit dem der gegen den “Schnippel-Doc” (Bild-Zeitung) zu einer “Geldstrafe auf Bewährung” in Höhe von 12.000 Euro festgesetzt wurde. Die Bewährungsauflage ist wahrhaft salomonisch, Al-M. muss, wen der Strafbefehl rechtskräftig wird, entweder 2.000 Euro an den Kinderschutzbund und 3.000 Euro an den kleinen Nikola zahlen oder 12.000 Euro Geldstrafe an die Staatskasse. Es bleibt abzuwarten, ob Al-M. gegen den Strafbefehl Einspruch einlegt.

Das Amtsgericht Frankfurt am Main meint somit, dass eine Vorhaut 3.000 Euro wert ist.

Schmerzensgeld II

Schmerzensgelder im Arzthaftungsrecht sind ein weites Feld. In dem hier vorliegenden Fall geht es aber um einen schwerwiegenden Eingriff in Persönlichkeitsrechte.

30.000 Euro bekam ein Psychiatriepatient vom Landgericht München I zugesprochen und dies aus einem eigentlich vorhersehbaren Grund:

Auf der Psychiatriestation eines Krankenhauses fanden Filmaufnahmen statt, die Patienten die nicht gefilmt werden wollten, wurden sowohl vom ärztlichen Direktor als auch Regisseur aufgefordert, auf ihre Zimmer zu gehen wenn sie nicht gefilmt werden möchten, von den verbleibenden Patienten wurde angenommen, diese würden eine Zustimmung zu den Filmaufnahmen geben.

Aber nicht nur, dass Psychiatriepatienten häufig zu bewusst-rationalen Entscheidungen gar nicht in der Lage gewesen sind, bei dem hier klagenden Patienten war gerade ein provokantes Verhalten – wie sich ins Bild zu drängen – ein Teil des Krankheitsbildes.

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    Für die Verletzung des Rechts auf körperliche Unversehrtheit oder auch für die Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts gibt es in Deutschland Schmerzensgeld. 35.000 Euro fordert die Schauspielerin Heike Makatsch nun für sich und ihre 8 Wochen alte Tochter weil sie auf einem Spaziergang fotografiert wurde und die Fotos in zwei Zeitschriften veröffentlicht wurden.

    Der zuständige ist zwar auch der Meinung, dass solche Fotos nicht veröffentlicht werden dürfen, der geforderte Betrag sei aber der Höhe wegen zweifelhaft.

    “Bei einer Arzthaftung müsste man sich für diesen Betrag schon fast die Hand abhacken lassen”, so der Richter im Stern.

    Eine grundlos abgeschnittene Vorhaut bringt im Übrigen regelmäßig nur 5.000 bis 7.500 Euro.

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