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Tag Archives: Religion

Die Straßenumfrage

Wenn man – wie etwa pro familia – Straßenumfragen zu unangenehmen Themen macht, trifft man auf Stereotype, auf Klischees. Es ist fast vorhersehbar, was man in diesem Beschneidungsvideo der ganz besonderen Art zu hören bekommt.

Die Hauptdarsteller:

  • Der scheinbar Gleichgültige, der in Wirklichkeit nicht genau weiß, worum es eigentlich geht.
  • Die (Vorsicht: Ironie!) ‘erfahrene’  Mutti, die genau zu wissen glaubt, was eine Phimosenverengung (!) ist und einen leicht glasigen Blick bekommt, wenn ihr (oh Wunder) schließlich doch noch das Wort Luststeigerung im Zusammenhang mit der Amputation der Penishaut über die Lippen kommt
  • Der Unreligiöse
  • Der Religiöse, der ernsthaft glaubt, dass ‘Gott’ (der den Mann nach seinem Ebenbild und mit Vorhaut erschaffen haben soll) sich “dabei” (also beim Abschneiden derselben) etwas gedacht haben muss
  • Der wirklich Gleichgültige
  • Der Afrikaner, der es nicht anders kennt und diesen Unsinn für wichtig hält und dessen Argumentationsniveau nur knapp an das von vierjährigen Kindergartenkindern heranreicht.
  • Und die gackernden Hühner, für die man sich eigentlich fremdschämen müsste: So frei nach dem Motto, wenns nicht gut wäre, würds ja keiner machen.

Bitteschön, eine Umfrage, die fast sehenswert wäre, wenn sie nicht diese ganzen merkwürdigen Klischees bedienen würde: Link zu Sextra

Danke, pro familia, ich find den Film klasse!

Was ist in Deutschland die Würde eines Jungen wert?

Diese Frage müsste sich eigentlich jeder stellen, der von dem Fall eines 8jährigen Jungen aus Hamburg gelesen hat:

Seine muslimischen Eltern wollten ihn rituell beschneiden lassen. Das allein ist streng genommen schon schlimm genug.

Noch schlimmer war aber, wie genau das dann auch geschehen ist. Ein 35jähriger Arzt wollte eine koreanische Beschneidungsklemme verwenden, die Eltern waren damit nicht einverstanden, es kam zum Streit und die Eltern haben ihre Einwilligung zurückgezogen. Ab dann ging es ganz schnell. Ohne ausreichende Betäubung wurde dem 8jährigen, der schreiend um sich geschlagen hat, die Vorhaut abgeschnitten.

Die zuständige Staatsanwaltschaft hat den Arzt angeklagt, das Amtsgericht hat das Verfahren gegen Zahlung einer Auflage von nur 2.000 Euro wieder eingestellt. Vermutlich wird der Fall die Gerichte aber weiter beschäftigen, die Anwältin der Eltern prüft nämlich, ob sie zivilrechtlich gegen den Arzt vorgehen will.

Was wäre nun aber gewesen, wenn der 8jährige Junge ein Mädchen gewesen wäre? Wenn die Eltern aus religiöser Überzeugung die Kitzlervorhaut hätten entfernen lassen wollen? Ein Eingriff der genauso sinnlos und schmerzhaft ist? Wären die Eltern mit einem blauen Auge davongekommen? Und wäre der Arzt unbestraft geblieben?

Sicherlich provokante Fragen, sie drängen sich aber förmlich auf.

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    Diese Frage ist eigentlich recht einfach zu beantworten: Ja, natürlich ist Beschneidung Körperverletzung, medizinische Heileingriffe sind es im Übrigen auch.

    Mit der Frage der Strafbarkeit der Knabenbeschneidung hat man sich jetzt in Deutschland erstmals wissenschaftlich befasst.

    Dr. iur. Holm Putzke, Lehrstuhl für Kriminologie, Kriminalpolitik und Polizeiwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum hat seine Arbeit mit dem vielversprechend klingenden Untertitel “zugleich ein Beitrag über die Grenzen der Einwilligung in Fällen der Personensorge” auszugsweise veröffentlicht.

    (via bilder und notizen)

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      Seit einigen Monaten tingelt Herr Prof. Mohammed Belghazi von der Universität in Rabat (Marokko) durch Ostdeutschlands Volkshochschulen und hält dort Vorträge.

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      Jacques Auvergne informiert über über diese sich von Generation zu Generation und Junge für Junge aufs Neue wiederholende Szene des blutigen Unterwerfens unter das Clan- und Männerrecht im Namen des Islam und die folgenden Katrationsängste.

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