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Tag Archives: Religion

Was kann Religion rechtfertigen?

Nicht nur die Rechte von Jungen bleiben nach den Vorstellungen religiöser Würdenträger auf der Strecke, sondern auch die Rechte von Tieren. Es soll hier nicht etwa um den Unterschied zwischen Babysittern und Tiersittern, wie etwa von www.Hundesitter.de gehen, denn beide machen sicherlich sehr engagiert ihren Job, sondern um viel elementarere Probleme, nämlich darum, welche Eingriffe in die Rechte durch Religionen als gerechtfertigt anzusehen sind. Dennoch sei mit der Hinweis auf die genannte Plattform gestattet, denn sie zeigt, dass Tierschutz eigentlich eine ganz unreligiöse Sache ist und auch Eingriffe in den bestehenden rechtlichen Schutz von Tieren nicht durch Religionen zu rechtfertigen sind. Der deutsche Gesetzgeber war der Meinung, das “Problem” der rituellen Beschneidung von Jungen, also der Genitalverstümmelung, durch eine Sondervorschrift im Familienrecht zu regeln. Das BGB regelt in dem Vorschriften zum Familienrecht ganz allgemein, dass entwürdigende Erziehungsmaßnahmen unzulässig sind. Für chirurgische Eingriffe am Penis ohne jegliche medizinische Grundlage soll das im Spezialfall von nicht-einwilligungsfähigen Jungen nicht gelten. Hier wird nicht einmal in jedem Fall verlangt, dass der Operateur Arzt ist oder mit Betäubungsmitteln zur Schmerzausschaltung umgehen darf. DIese Vorschrift gibt es seit Ende 2012.

Schächtung eines Huhns

Schächtung eines Huhns, Quelle: WikiCommons, Nutzer Yofial

Ein ähnliches Problem haben allerdings auch Tiere, hiermit ist nicht etwa das kupieren der Rute von Hunden gemeint, sondern qualvolle Methoden der Tötung zum Verzehr. Manche religiösen Riten verlangen, dass Tiere engegen den Regeln des Tierschutzrechts getötet werden, also bei lebendigem Leibe und vollem Bewusstsein ausbluten müssen. In Österreich ist 2012 das entsprechende Gesetz (durch § 4 des Bundesgesetzes zur Durchführung unmittelbar anwendbarer unionsrechtlicher Bestimmungen auf dem Gebiet des Tierschutzes) gelockert worden. Es stellt nicht mehr vermeidbare Schmerzen bei der Tötung von Tieren unter Strafe, sondern ungerechtfertigte Schmerzen. Auch hier stellt sich wieder die Frage, was Religion alles rechtfertigen kann. Wie die Geschichte der deutschen Gesetzgebung zur Genitalverstümmelung von Jungen zeigt, offenbar viel zu viel. Vermeiden lässt sich das Leid bei der Beschneidung von Jungen beispielsweise ganz einfach dadurch, dass man derartige Riten unterlässt. Aber offenbar kann Religion geradezu reflexartig jeden Unsinn rechtfertigen.

Die Religion und die Gewalt

Papst Frankziskus. Quelle: Wikicommons / Christoph Wagener unter GNU 2.1

Papst Frankziskus. Quelle: Wikicommons / Christoph Wagener unter GNU 2.1

Religiöse Kindererziehung scheint nicht leicht zu sein. Manche Religionen brauchen dazu einen Chirurgen, in anderen sollen gar medizinische Laien diese Rolle übernehmen, wobei religiöse Würdenträger dann schon mal am Penis Neugeborener lutschen sollen.

Und bei den Katholiken? Ja, bei denen schadet offenbar ein kleiner Klaps auf den Po nicht. Jedenfalls nicht, solange dabei die Kinder nicht gedemütigt werden.

Der Spiegel bemerkt ganz richtig, dass der Papst einen Hau hat. Aber damit scheint der Papst nicht allein zu sein.

Grundgesetzänderung: Der neue Artikel 1

(1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

(3) Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.

(4) Die Definition von Menschen gemäß der vorstehenden Absätze (1) und (2) sowie die Zuerkenntnis von Grundrechten nach Absatz (3) umfasst nicht minderjährige Jungen, deren Eltern oder einzelne Elternteile jüdischen oder muslimischen Glaubens, afrikanischer, nordamerikanischer, australischer, neuseeländischer, britischer, südkoreanischer, philippinischer, polynesischer oder melanesischer Herkunft sind oder aus beliebigen anderen, nicht aus Religion oder Herkunft herzuleitenden, Gründen eine Genitalbeschneidung ohne medizinische Notwendigkeit durchführen lassen möchten.

(Dies ist ein satirischer Beitrag. Das Kabinett hat keine Grundgesetzänderung auf den Weg gebracht, sondern lediglich ein Gesetz zur Legalisierung von Jungenbeschneidung, das in der Konsequenz auf diese Grundgesetzänderung hinausläuft. Es macht Jungen zum Freiwild elterlicher Beschneidungswünsche, während keinerlei Kontrolle der daran geknüpften, ohnehin schon minimalen und windelweichen Bedingungen vorgesehen ist.)

Komiker-Nationen im Alleingang?

#1

Als ich mich noch über den polemischen Ausspruch der Bundeskanzlerin ärgerte, dass Deutschland sich zur “Komiker-Nation” machen würde, wenn es “das einzige Land auf der Welt ist, in dem Juden nicht ihre Riten ausüben können”, kam mir plötzlich ein Liedtext in den Sinn, der dem Begriff eine ganz neue Bedeutung gab:

Die Armeen aus Gummibärchen
Die Panzer aus Marzipan
Kriege werden aufgegessen kindlich genial

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Katholischer Sohn, beschnitten

Hüseyin Ekici ist dem Hörensagen nach der neue Star der Lindenstraße, als “böser Türkenbube“ Orkan Kurtoglu mit dem Markenzeichen-Spruch “Nur Spaaaß“. Er ist der Cousin von Murat, der uns bei Phimose-Info Deutschland Ende 2006 beschäftigt hatte.

Damals wurde nämlich in der Folge “Bruder Jakob” Paul, der kleine Sohn von Murats Freundin Lisa, nachdem er zunächst weggelaufen war, am Ende doch noch im heimischen Wohnzimmer von einem türkischen Beschneider mit einem Elektrokauter beschnitten. (Inzwischen hat Murat offenbar ein eigenes Kind. Ich hoffe, dass es ein Mädchen ist…)

Hüseyin Ekici gibt sich im Interview als geläuterter Halbstarker, ehemals verurteilt, heute ehrgeizig, an seiner Mutter hängend, selbstverständlich integrierter Berliner und kompromissbereit.

Sogar eine deutsche, christliche Freundin kann er sich vorstellen, allerdings unter einer bestimmten Bedingung: Er würde akzeptieren, dass sein Sohn katholisch wird, wenn er trotzdem beschnitten wird.

Was würde er wohl sagen, wenn seine hypothetische Freundin ihm alternativ einen anderen Kompromiss anböte: Dass der Sohn gerne muslimisch sein kann, doch frühestens beschnitten wird, wenn er 18 ist und es selbst möchte?

Vermutlich: “Kommt nicht in Frage!”

Denn es ist ganz typisch: Auch wenn ihnen das ganze andere Religions- und Kulturzeugs nicht so wichtig, vielleicht sogar völlig egal ist, einen Sohn mit vollständigem Penis können die wenigsten Männer aus beschneidenden Kulturen ertragen.

Man muss ein mutiger Mann sein, um einzugestehen,
dass die eigene Sexualität nicht so ist
wie sie sein könnte.

Man muss ein starker Mann sein,
um seinem Sohn zu gewähren,
was einem selbst genommen wurde.

Durch Beschneidung gemachte “echte, harte Männer”, die auch dafür mutig und stark genug sind, vor!

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