Die ‘Badische Zeitung‘ berichtet über eine ‘Heldenverehrung’ ganz besonderer Art: Hakan und Yunus wurden vor etwa einem Jahr – wie es so schön verharmlosend heißt – zum Mann gemacht.
Ihr Cousin Yusuf “will auch beschnitten werden!”, dies sagte er damals, vor einem Jahr, jedenfalls. Yusuf war erst neulich dran und die Zeitung zitiert die recht diabolischen Ansichten eines oder gar seines unvernünftigen Arztes. “Kein Problem” sei das für Kinder, “manchmal sogar notwendig” und setzt sich dabei über grundsätzliche ethische Bedenken hinweg. Und auch ansonsten greift er in die argumentative Trickkiste. Angeblich schützt dieser Ritus gar vor Krebs. Wissenschaftliche Beweise? Fehlanzeige.
Yusuf aber geht es besser als seinem Großvater, dem wurde die Vorhaut nämlich noch ohne Betäubung mit der Rasierklinge abgeschnitten und die Wunde dann mit verbrannter Kuhscheiße eingerieben. Beschreibungen, die der normale, zivilisierte Mitteleuropäer ansonsten nur mit der zu Recht kritisierten Mädchenbeschneidung in Afrika und Asien in Verbindung setzt.
Apropos Wunde, die muss Yusuf natürlich zeigen. Den Tanten und Onkels, den Cousins und Cousinen, die bringen dafür Geld und Geschenke. Pläne für die Zukunft hat der Sechsjährige auch schon gemacht. “Ich brauche nicht mehr arbeiten zu gehen, ich zeige jedem meinen Pipi und kassiere”.
Normal ist das nicht.