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Tag Archives: Frauenbeschneidung

Sie machen es sich zu einfach – Antidiskriminierungsstelle zu Jungenbeschneidung

Der Femokratieblog hat es gewagt, er hat die Antidiskriminierungsstelle des Bundes gebeten, darzulegen, warum weibliche Beschneidung als Genitalverstümmelung unter Strafe gestellt werden soll, für die männliche Genitalverstümmelung jedoch keine über die Körperverletzung hinausgehende Regelung geplant ist.

Die Begründung der Antidiskriminierungsstelle ist – wie zu erwarten war – dünn.

Zwar werden Tatbestände aufgezählt, unter welchen Bedingungen eine Einwilligung in eine Beschneidung männlicher Kinder nicht wirksam ist, in der Sache jedoch bleibt man vage.

“In der Regel erheblich schwerwiegendere gesundheitliche Folgen” habe die weibliche Beschneidung. Eine Einwilligung sei grundsätzlich sittenwidrig, so dass eine Einwilligung ausscheidet. Freud´sche Fehlleistung oder hat man einfach keine bessere Idee gehabt? Jedenfalls liefert die Antidisktriminierungsstelle eine Begründung dafür ab, warum es gerade keiner Sonderregelung für Frauenbeschneidung bedarf.

Und wie die Beschneidung von Jungen unter den austalischen Ureinwohnern oder im afrikanischen Busch aussieht, darüber verliert man am besten kein Wort, schließlich hat auch diese erheblich schwerwiegendere gesundheitliche Folgen als eine Operation in einem mitteleuropäischen Krankenhaus. Die extremste Form der weiblichen Beschneidung wird einfach mit der “sanftesten” Variante der männlichen Beschneidung verglichen.

Ganz zurecht kommt der Femokratieblog zu folgendem Schluss:

Ein Umdenken ist weit und breit nicht in Sicht. Wie soll das auch funktionieren, wenn sich sogar Männer bei der Beschneidung von Jungen den westlichen Standard vorstellen. Das Jungen ebenso grausam verstümmelt werden wie Mädchen, das wollen die meisten Menschen doch gar nicht wissen. Mit Erzählungen kommt man da nicht weiter, die haben nur die Bilder der weiblichen Genitalverstümmelung aus dem Fernsehen im Kopf. Solange aber Medien über männliche Genitalverstümmelung viel weniger berichten als über die weibliche, solange wird ein umdenken nicht möglich sein.

Verengt, aufgepolstert, glatt rasiert

Nein, es geht nicht um Vorhautverengung: Der österreichische “Standard” berichtet über einen Gynäkologenkongress in Salzburg.

Das, was, wenn es ohne Einwilligung der Opfer in Dritte-Welt-Staaten und auf der arabischen Halbinsel durchgeführt wird, als Genitalverstümmelung gilt und hierzulande als eigener Straftatbestand definiert werden soll, ist etwas, was sich viele Frauen in abgewandelter Form wünschen um “normal” auszusehen, einem Schönheitsideal zu entsprechen, dass die Natur nicht kennt.

Es stellt sich wieder die Frage, wo hört Verstümmelung auf, wo fangen “normale” Schönheitsoperationen an.

Die geplante Änderung der Strafgesetzbuches schließt nämlich Einwilligungen in “weibliche Genitalverstümmelungen durch Beschneidung” zumindest dem Wortlaut nach aus, das Verkürzen der Klitorisvohaut, eine Form der Frauenbeschneidung, gehört jedoch zum mittlerweile gewünschten Standardprogramm einiger Patientinnen. Ganz besonders stellt sich jedoch die Frage, warum wünschen sich so viele Frauen einen derartigen Eingriff?

Die Männlichkeit der Türken

Darüber, wie junge Türken “zu Männern gemacht” werden, haben wir hier hier schon häufiger berichtet.

Ein Buch mit dem Titel “Zum Mann gehätschelt. Zum Mann gedrillt” beschäftigt sich jetzt etwas intensiver mit den wichtigsten Stationen des Mannwerdens in der Türkei und die brutale Wirklichkeit der Kinderbeschneidung in einem Land, dass der EU beitreten will.

Interessant natürlich, wie immer, die rechtfertigenden Kommentare der “glücklich Beschnittenen”, der Betroffenen. Rassismuskeule inbegriffen. Beispiel gefällig?

Beschneidung ist nicht nur auf Türken bezogen, sondern gilt im gesamten islamischen Raum und nur für Maenner. Beschneidung von Maedchen ist Verstümmelung und wird nur in Afrika praktiziert, beruht offensichtlich auf Rhiten der vorislamischen Zeit. Ausserdem gibt es die Tradition der Beschneidung auch bei den Juden [...]

Tja, wie war das mit der Frauenbeschneidung in Kurdistan? Entschuldigung, in Südostanatolien?

Richtig, Irakisch-Kurdistan liegt zwar nicht in Afrika, Mädchenbeschneidung ist dort aber trotzdem an der Tagesordnung. Kann ja mal passieren. Und im türkischen Teil Kurdistans? Da hat man einfach noch nicht genauer nachgeguckt. Vielleicht verdrängt man das auch lieber, wie den Genozid an den Armeniern. Krieg ich jetzt ne Anzeige? Wegen Beleidigung des Türkentums vielleicht?

Ganz leichte Übertreibung

Der Kampf gegen die Beschneidung von Frauen und Mädchen ist richtig und wichtig, leider wird er aber häufig mit unfairen Mitteln gekämpft. Recht häufig wird behauiptet, nur Frauen und Mädchen wären Opfer von Beschneidungspraktiken, nur Mädchen würden mit alten, rostigen Rasierklingen, Steinwerkzeugen, Glasscherben und ähnlichen Instrumenten zu Erwachsenen gemacht.

Nicht erst seit der gemeinsamen Aktion von NORM-UK und Forward ist klar, dass es in Teilen der Welt auch jungen auf ähnlich brutale Weise und mit ähnlichen Folgen trifft.

Jetzt präsentiert der WDR aber ein echtes Vorzeigeprojekt: Ein Land, in dem die Frauenbeschneidung einfach abgeschafft wurde, (Zitat) “zumindest offiziell”.

Und weiter:

Inzwischen ist in Benin die Rate an beschnittenen Frauen von allen afrikanischen Ländern am niedrigsten.

Komisch. Was ist mit den afrikanischen Ländern, in denen Frauenbeschneidung nie existiert hat? Haben die etwa eine höhere Beschneidungsrate bei den Frauen? Und was ist mit den ganzen beschnittenen Frauen, die vor dem “offiziellen” Verbot beschnitten wurden? Alle verschwunden? Über die noch später “inoffiziell beschnittenen” möchte ich garnicht nachdenken.

Aber ich möchte diesen Erfolg ja nicht kleinreden, aber die rituelle Beschneidung von Jungen ist nach Meinung einiger Juristen hierzulande ja auch verboten, findet aber leider trotzdem alltäglich statt und wird zu meinem Bedauern von einigen Mitbürgern sogar “gefeiert”.

FGM in Irakisch-Kurdistan

Juri Eber erklärt auf haGalil.com, wie weibliche Genitalverstümmelung in islamischen Ländern gerechtfertigt wird und berichtet von der Vorstellung des aufrüttelnden Filmes “eine handvoll Asche” über die tabuisierte Beschneidung im Nordirak im Kino “Eiszeit” in Berlin.

Die ebenfalls traumatisierende männliche Genitalverstümmelung wird leider nicht thematisiert.

Auch unter Kurden wird das Thema jetzt diskutiert.

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