Reliöse Eiferer sind immer schnell zur Stelle, wenn Sie meinen, eine Plattform für die Bekehrung “Ungläubiger” zu finden, oder auch dann, wenn es “nur” darum geht, dass Schüler weniger über Werte und Traditionen anderer Religionen oder Kulturen erfahren soll.
So erging es auch der Entertainerin Désirée Nick, selbst ehemalige Religionslehrerin. Nun hatte die Kampagne “Pro Reli” bei ihr angeklopft, in der Hoffnung, Nick würde sie bei dem Volksbegehren zur Umwandlung des Pflichtschulfaches Ethik in ein Wahlpflichtfach unterstützen. Dies schien auch zunächst funktioniert zu haben, Nick gab zu, sie sei auf die “Bauernfangparolen” von Pro Reli hereingefallen. Die Organisation soll gegenüber Frau Nick wahrheitswidrig behauptet haben, der Berliner Senat wolle den Religionsunterricht abschaffen.
Désirée Nick befürwortet nunmehr wieder das bisherige “Berliner Modell”, wonach der Religionsunterricht nie ordentliches Schulfach sondern -schon immer – ein freiwilliges Angebot der Religionsgemeinschaften war, für das die Schulen nur Unterrichtsräume und Unterrichtszeiten zur Verfügung stellen. Etwa 36%der Schüler nimmt das Angebot von Religionsgemeinschaften wahr, insbesondere in den unteren Jahrgängen. Daneben gibt es noch ein Unterrichtsangebot des Humanistischen Verbsands Deutschlands.