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Category Archives: Gelesen

Ein intaktes Kind für Madonna

Die linksliberale Presse bejubelte die Entscheidung des Höchsten Gerichtshofes von Malawi, Popstar Madonna die Adoption der dreijährigen Chifundo “Mercy” James zu erlauben, als Sieg des Kindeswohls über “bürokratische Bedenkenträger und kleinliche Prominenteneifersucht”.

Sicherlich lebt es sich in einem extrem wohlhabenden westlichen Haushalt besser als in einem malawischen Waisenhaus. Aber die Frage, inwieweit das kleine Mädchen bei einem sprunghaften, viel reisenden und von Paparazzi verfolgten Superstar tatsächlich die erwünschte Liebe und Nestwärme einer Familie erleben wird, wird nicht gestellt.

Aber immerhin droht Chifundo im Gegensatz zu ihrem ebenfalls aus Malawi stammenden Adoptivbruder David in Madonnas Obhut keine Genitalverstümmelung. Dieser Gefahr wäre allerdings keines der Kinder in ihrem Ursprungslandland ausgesetzt gewesen, denn Malawi ist eines der wenigen afrikanischen Länder, das traditionell seine Mädchen nicht, und seine Jungen nur zu einem geringen Prozentsatz verstümmelt (und Davids leiblicher Vater hat sich gegen Beschneidung ausgesprochen).

Allerdings ist genau aus diesem Grund Malawi eines der Hauptziele der wahnwitzigen Kampagne “(Jungen)Beschneidung gegen HIV”. Und das, ob wohl dort beschnittene Männer häufiger mit HIV infiziert (13,2 %) sind als nicht beschnittene (9,5 %)…

Hoffen wir für alle in Malawi verbleibenden Jungen, dass die Vernunft siegt und man bei den alten, humanen Traditionen bleibt – und für Chifundo, dass Madonna nach der jüdischen Kabbalah nicht irgendwann dem archaischen Zauber ostafrikanischer Bräuche verfällt…

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    Beschneidungssaison! – Vol. 2

    Und es geht weiter…

    Bis zum 14.6.2009 war in Eastern Cape in Südafrika ein weiterer Junge in einer illegalen “Beschneidungsschule” gestorben. 14 weitere Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren lagen zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus, 10 in stabilem, 4 in kritischem Zustand.

    Nur wenige Tage später waren 34 Jugendliche in Kliniken eingeliefert worden, 5 von ihnen in kritischem Zustand, 9 von ihnen nach versuchter Selbstbeschneidung. Ein 15jähriger war inzwischen im Krankenhaus verstorben und außerdem war der im Busch verscharrte Leichnam eines 22jährigen gefunden worden.

    Damit summiert sich die Zahl der Toten in dieser “Saison” auf 11. Es stellt sich die Frage, wie viele weitere geheime Buschgräber niemals gefunden werden…

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      Beschneidungsgründe

      Wenn man für die genitale Unversehrtheit von Jungen arbeitet, bekommt man so manche Rechtfertigung für (routinemäßige Säuglings)Beschneidung zu hören und zu lesen.

      Bessere Hygiene, Schutz vor Geschlechtskrankheiten, HIV, Harnwegsinfekten und Gebärmutterhalskrebs, die hypothetischen sexuellen und ästhetischen Präferenzen potentieller zukünftiger Partnerinnen oder das “längere Stehvermögen” sind da eigentlich nur banale – und leicht entkräftbare – Standardargumente.

      Manche “Beschneidungsgründe” sind allerdings auch so absurd, dass man nicht weiß, ob man darüber lachen oder weinen, dagegen argumentieren oder einfach nur fassungslos den Kopf schütteln soll.

      weiter ...

      Der Schnitt – Ein Sachroman über die Beschneidung eines Jungen

      Mit dem vorliegenden Sachroman, der den jungen Manuel ein Stück durch seine Jugend und sein Erwachsenenleben begleitet, hält Lukas Stoermer ein leidenschaftliches, aber fundiertes Plädoyer für mehr Aufklärung und einen sensibleren Umgang mit der fast schon standardmäßigen, oft aber auch nur gedankenlosen Beschneidung von Jungen in unserem Kulturkreis.

      Gleichzeitig zeichnet der Autor das lebendige Bild eines Jungen im Deutschland der 1980er/ 1990er Jahre, in dem sich so mancher, der in dieser Zeit die Pubertät durchlebte und das Erwachsensein erprobte, sicherlich wieder erkennt!

      Lukas Stoermer, geboren 1971, studierte Jura und Neuere Geschichte. Er arbeitet als Anwalt und Freier Journalist. Sein Interesse gilt vorwiegend sozialethischen und medizinrechtlichen Fragen. Er lebt in der Nähe von Hamburg. „Der Schnitt“ ist sein erster Roman.

      Das Buch ist gestern auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt worden und ab sofort im Buchhandel – oder auch bei Amazon – erhältlich.

      Der Autor freut sich auch über einen Besuch auf seiner Webseite.

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        Mehr verloren als “nur” die Vorhaut

        Bis zum letzten Dezember war Qiqa Simbi ein ganz normaler Jugendlicher, der in die 11. Klasse ging.

        Doch dann kam der Tag, an dem er statt der normalen Schule eine sogenannte Beschneidungsschule aufsuchte, um die bei einigen südafrikanischen Stämmen üblichen Initiationsriten durchzumachen und endlich zum Mann zu werden.

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