Die Zeit: Die Foltermethoden im Canisius-Kolleg (auch in Kommentar #263 auf Spreeblick)
Kleine Zeitung: Penis eines 21jährigen nach Beschneidung auf 3cm zusammengeschrumpft
Polizei findet Heroin unter der Vorhaut
Die Zeit: Die Foltermethoden im Canisius-Kolleg (auch in Kommentar #263 auf Spreeblick)
Kleine Zeitung: Penis eines 21jährigen nach Beschneidung auf 3cm zusammengeschrumpft
Polizei findet Heroin unter der Vorhaut
Ein Mitglied eines fetisch-orientierten Internetforums ist seit 17 Jahren cut, freihand, da war er acht Jahre alt, low & tight war es wohl mal. Seit 2 Jahren wird aber die VH länger. Liegt ganz sicher an der vielen SB.
Neusprech für Fetischisten. Köstlich.
Wer ist Beatrice? Beatrice heißt wohl mit bürgerlichem Namen Thomas und beitreibt ein Aufklärungsportal. So etwas wie Doktor Sommer für Erwachsene.
Und die Fragen haben es zum Teil so richtig in sich. Frank, 40, schildert beispielsweise ein sehr brutales Erlebnis seines Sohnes bei der Kinderärztin. angeblich sei dort die Vorhaut während einer akuten Entzündung gewaltsam zurückgezogen worden. Franks Frau macht ihm Vorwürfe, denn das alles hätte vermieden werden können, wenn er sich nicht 6 Jahre vorher gegen eine Säuglingsbeschneidung gesträubt hätte. Seine Frage: Hat seine Frau recht?
Die Antwort von Beatrice war ganz klar: Nein, und auch in den USA lehnen immer mehr Ärzte die Säuglingsbeschneidung als “unsinnig” ab. Und weiter:
“Ich bekomme öfter Briefe von beschnittenen Männern, die sehr lange zum Orgasmus brauchen (nicht mehr schön für die Partnerin!) oder oftmals gar nicht kommen, weil der Penis zu unsensibel geworden ist. … Ein 6jähriger versteht mehr als du vielleicht denkst.”
Aber Beatrice kann auch ganz anders:
Stan, 16, hat erst sehr spät festgestellt, dass er beschnitten ist. Seine Eltern haben ihm nie etwas davon erzählt, er ist verzweifelt und weiß nicht weiter. Und was antwortet Beatrice?
“Wieso bist du denn verzweifelt? Da gibt es doch gar keinen Grund dafür. Es spricht [...] alles dafür, dass du bei [einer] früheren Operation auch gleich beschnitten wurdest. … Sie hätten´s dir sagen können, aber die Frage ist ja, ob ein Fünfjähriger versteht, wozu eine Beschneidung gut sein soll. … Zudem ist auch eine fehlende Vorhaut überhaupt kein Grund für Verzweiflung, weil ein beschnittener Penis genauso gut ist wie ein unbeschnittener.
Das klingt irgendwie – anders. Und spricht auch nicht wirklich für Beatrice Thomas.
Seit dem letzten Blogeintrag zum Thema ist die Zahl der Toten in der südafrikanischen Provinz Eastern Cape langsamer, aber weiter stetig gestiegen und beträgt inzwischen
52
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Die Zahl der Krankenhauseinweisungen ist schwer zu überblicken, geht vermutlich in die Hunderte.
Die katastrophale Situation ist geprägt von hochgradiger Unvernunft und Klammern an Traditionen:
Seit 2001 müsse, wer in Südafrika Beschneidungen durchführt, eine medizinische Lizenz vorweisen können, doch die traditionellen Führer der Gemeinschaften weigerten sich, dieses Gesetz anzuerkennen. Trotz Aufklärungskampagnen über die Gefahren der illegalen Beschneidungsschulen schickten Eltern weiterhin ihre Kinder dort hin. Auch die ermahnenden Aufrufe, die Jungen vor der Initiation einem Arzt vorzustellen, damit dieser feststellt, ob sie aufgrund von Vorerkrankungen nicht fit genug für eine Beschneidung sind, würden nicht befolgt.
Um dem Gesetz zu entgehen, würden die Jungen immer höher in die Berge und tiefer in die Wälder gebracht. Dadurch komme es zu mehr Todesfällen, da sie nicht rechtzeitig gefunden und in Krankenhäuser gebracht werden könnten. Um die illegalen Beschneider vor Verhaftungen zu schützen, verstecke die Bevölkerung zudem verletzte, erkrankte Opfer, bis es zu spät sei, um sie zu retten.
Von einigen Jungen, die nach dem Ferienende nicht wieder in die Schule gekommen waren, wurde bekannt, dass sie krank daheim lagen und ihre Eltern ihnen nicht erlaubten, ins Krankenhaus zu gehen. Andere Eltern bestünden sogar darauf, dass ihre Söhne trotz Erkrankungen im Busch bleiben, um das Initiationsritual ordnungsgemäß zu beenden. Ein Junge wurde im Krankenhaus soweit gesund gepflegt, dass er nach Hause entlassen werden konnte – doch seine Eltern schickten ihn prompt zurück in den Busch. Nun liegt er wieder im Krankenhaus und ist in kritischem Zustand.
Trotz der widrigen Umstände ist die für Eastern Cape zuständige Gesundheitsbehörde überzeugt, einen noch verheerenderen Ausgang der Saison verhindert zu haben. Ohne ihren Einsatz wäre die Todesrate doppelt so hoch, schätzt ihr Sprecher. Mehr als 200 Jungen seien bereits bis Mitte Juli gerettet worden. Für die Zukunft sind weitere Aufklärungskampagnen geplant und das “Beschneidungsteam” der Gesundheitsbehörde soll verstärkt werden.
(Update der Todesopferzahl am 07.08.2009.)
Im Moment kommt man kaum hinterher mit dem grauenvollen Zählen von Todesopfern der diesjährigen südafrikanischen Beschneidungssaison.
Vor nur zwei Tagen, am 2.7.2009, wurden noch 24 Tote gemeldet, inzwischen sind es bereits
Es wurden außerdem über 60 Einlieferungen in Krankenhäuser gemeldet, mindestens 6 dieser Jugendlichen lagen auf der Intensivstation. Damit starben in diesem Jahr bereits mehr Jungen als in der gesamten Saison 2008, die mit 24 Toten und 535 Krankenhauseinweisungen endete.
Mindestens zwei der diesjährigen Todesopfer hatten legale Beschneidungsschulen besucht, was zeigt, dass das Problem auch durch “ordentliche” Durchführung nicht ganz in den Griff zu bekommen ist.
Dennoch entblöden sich einige User des Spiegel-Forums, in der Diskussion über die Gesetzesnovelle zur Verjährungsfrist von weiblicher Genitalverstümmelung, immer noch nicht der Argumentation, dass Mädchen- und Jungenbeschneidung auch deswegen überhaupt nicht zu vergleichen sei, weil Mädchen in Scharen daran stürben, Jungen jedoch niemals…
Doch nicht alle Opfer von Beschneidungskomplikationen sterben, manche haben auch “Glück”: Am 19.6.2009 wurde gemeldet, dass vier 13-14jährige Südafrikaner ins Krankenhaus eingeliefert worden, zwei von ihnen “nur” mit schwer infizierten Wunden. Der Penis eines weiteren faulte vor sich hin – die Eichel war bereits abgefallen – und ein vierter Junge litt unter so schwerem Wundbrand, dass die Ärzte verzweifelt darum kämpften, die Blutversorgung des Penis wiederherzustellen.
Der Artikel schließt damit, dass das Beschneidungsritual von den Xhosa als Übergang vom Jungen zum Mann angesehen wird – welch perfide Ironie, dass dabei jedes Jahr Jungen ihre Männlichkeit verlieren…