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Category Archives: Aufklärung

Es wird diskutiert

Medizinisch nicht indizierte Beschneidungen bei Männern und Jungen sind – auch in der medizinischen Fachwelt – umstritten. Es spricht eigentlich nichts für diesen Eingriff, dafür aber einiges dagegen. Trotzdem handelt es sich um ein lohnendes Geschäft, dass einige Ärzte nutzen um ihre Kapazitäten besser auszulasten.

Zu einem ärztlichen Eingriff – nicht nur zu einem Heileingriff – gehört auch eine wirksame Einwilligung, die ein ausführliches Auführliche Aufklärung über die Notwendigkeit des Eingriffs und seine Risiken beinhaltet. An dieser Stelle fangen einige Ärzte an zu schummeln. Sie reden die Risiken klein und behaupten, der Eingriff habe medizinische Vorteile.

So heißt es etwa auf einer Internetseite eines Arztes, der Beschneidungen ohne Vorliegen einer Indikation bei erwachsenen Männern anbietet:

Ist eine Beschneidung für die Gesundheit von Vorteil?  Diskutiert werden folgende Punkte:      Verbesserte Hygiene     evtl. Verringerung der Gefahr von Entzündungen der ableitenden Harnwege     Verringerung der Gefahr der Übertragung von Krankheiten

Patienteninformation eines Arztes auf seiner Homepage

Die Frage, ob denn eine medizinisch nicht indizierte Beschneidung für die Gesundheit von Vorteil sei, ließe sich ganz einfach beantworten. Nahezu alle ärztlichen Fachorganisationen auf der Welt beantworten diese ganz einfach mit einem nein. Abseits steht die AAP, eine US-Amerikanische Organisation von Kinderärzten, die seit Jahr und Tag darüber streitet, ob mögliche Vorteile zumindest das unstreitig bestehende Operationsrisiko gerade noch aufwiegen.

Unser Arzt dagegen weicht aus. Statt die Frage klar (mit nein) zu beantworten, informiert er darüber, was angeblich diskutiert wird. Den Stand dieser Diskussion verschweigt er aus gutem Grund, denn eine medizinisch nicht indizierte Entfernung der Vorhaut verbessert weder die Hygiene noch reduziert sie Harnwegsinfektionen. Und auch die Gefahr der Übertragung von Krankheiten bleibt in etwa gleich, denn es ist erstaunlich gering. Statistiken lassen allerdings vermuten, dass das Risiko eher ansteigt, als dass es sinkt. Darüber wird in der Tat diskutiert.

Fraglich ist aber immer noch, warum der Arzt die Frage auf seiner Homepage nicht beantworten möchte.

Nachrichten, die in deutschen Medien nicht erschienen

Kurz vor der Beschließung über das Gesetz zur Knabenbeschneidung ist heute auf der Website der Kinderrechtskampagne “Mein Körper gehört mir!” die Artikelserie “Nachrichten, die in deutschen Medien nicht erschienen” gestartet.

Der erste Artikel der Reihe behandelt den tragischen Tod des kleinen Angelo, der in diesem Jahr nach der Beschneidung durch einen Mohel verblutete.

Bis zur Entscheidung im Bundestag am 12.12. wird täglich eine neue Meldung auf pro-kinderrechte.de erscheinen, die das Schicksal jener Jungen ins Bewusstsein ruft, die die Beschneidung entweder nicht überlebten oder mit schweren gesundheitlichen Schäden bezahlten.

“Nennen Sie einen Fall…”

Leider schreiten Online-Diskussionen unter Zeitungsartikeln zur Beschneidungsdebatte oft viel zu schnell voran und werden viel zu schnell geschlossen, um noch wichtige Antworten anzubringen.

Daher hier eine Antwort auf einen Kommentar zum Welt-Artikel “Die komplizierte Sache mit der Jungen-Beschneidung” von einem User namens Simon77:

“Nennen Sie doch mal einen Fall, bei dem es in Deutschland oder einem anderen zivilisierten Land im Zuge der Beschneidung zu einer Infektion kam, die ernste Folgen für den Beschnittenen hatte.”

Bitteschön: Massive Infection Takes Over Body After Circumcision

Achtung, verstörende Fotos!

“Es gibt keine Komplikationen”

In Massachussetts wurde einem 8 Tage alten Säugling bei einer jüdischen Brit Milah-Zeremonie von einem Mohel mit medizinischer Ausbildung ein Teil der Eichel abgetrennt.

In Haifa wurde ein 8 Tage alter Säugling ins Krankenhaus eingeliefert und notoperiert, nachdem der Mohel ihm ein Drittel seines Penis abgeschnitten hatte.

Im Blog von Anne Will schreibt ein Journalist, der 7 Jahre in Israel gelebt hat, dass es immer wieder Berichte von (mehr als beabsichtigten) Verstümmelungen gab, das Rabbinat in Jerusalem jedoch oft versuchte, diese Fälle zu vertuschen.

Was nicht sein darf, darf eben nicht sein.

Ist aber doch!

Israel: Säkulare Familien beschneiden immer seltener

Gestern abend in der Talkshow von Anne Will erklärte Rabbi Yitshak Ehrenberg im Brustton der Überzeugung, dass alle Juden, sogar die säkularsten, die niemals eine Synagoge betreten, dennoch die Beschneidung praktizieren.

Bereits am Dienstag hatten allerdings die Israel National News berichtet, dass die Zahl der säkularen Israelis, die ihre Söhne nicht beschneiden lassen, besorgniserregende Ausmaße angenommen hat.

“Neben den körperlichen Aspekten der Brit Milah, die Eltern natürlicherweise belastend finden, wissen wir, dass insbesondere säkulare Paare die Rituale, die mit diesem Prozess verbunden sind, verwirrend und befremdlich finden,” wird ein Sprecher der Organisation zitiert, die der Entwicklung nun gegensteuern soll.

Belastend, verwirrend, befremdlich.

Offensichtlich ist es so, dass die negativen Seiten der Beschneidung auch jüdischen Eltern nahegehen und sie sie keinesfalls als “Geschenk” sehen, wenn sie erst einmal nicht mehr durch die von Rabbi Ehrenberg repräsentierten autoritär-aufklärungsfeindlichen Glaubensdogmen davon abgehalten werden, hinzusehen, selbst zu denken und sich eine eigene Meinung zu bilden.

Vielleicht dachten ja gestern abend auch einige deutsche, liberale, progressive oder säkulare Juden: “Wir sind nicht, wie Rabbi Ehrenberg es darstellt, er spricht nicht für uns.”

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