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Monthly Archives: Mai 2011

Ihre Beschneidung muss leider ausfallen

Der Niedergang eines einst so stolzen Krankenhauses wird immer offensichtlicher. Das Klinikum Steglitz im Südwesten Berlins hatte 1.200 Betten und 36 wissenschaftliche Einrichtung. Lange war es eine einzigartige und moderne Institution im Westteil der geteilten Stadt, zugleich der erste große Krankenhauskomplex Europas. Top-Modern sehen allerdings nur noch 3 Stationen aus, der Rest ist heruntergekommen.

In Zeiten knapper Kassen und nach der Fusion mit der Charité muss man knauserig sein und zahlt etwa dem Pflegepersonal monatlich 300 Euro weniger Gehalt als andere Berliner Krankenhäuser. Selbst Pförtner wurden zu Dumpinglöhnen von lediglich 5,55 Euro pro Stunde beschäftigt. Das wollen sich die Mitarbeiter jetzt nicht mehr gefallen lassen. Im “Facility Management” wird unbefristet gestreikt und selbst Notdienste sind nicht mehr gesichert. Dem Vernehmen nach bringen die dort noch arbeitenden Mitarbeiter (das Pflegepersonal hat den Streik ausgesetzt) mittlerweile sogar ihr Toilettenpapier von zu Hause mit.

Es brodelt an allen Ecken und Enden, nicht lebensnotwendige Operationen fallen aus und selbst auf den Intensivstationen klemmt es zeitweise.

Beschneidungen waren im ehemaligen Klinikum Steglitz und jetzigen Campus Benjamin Franklin in den letzten Tagen also eine Seltenheit. Im Rückblick wäre ich froh gewesen, wenn das Personal schon damals gestreikt hätte, als die Herrschaften es ohne gründliche Untersuchung und angemessene Aufklärung auf meine Vorhaut abgesehen haben. Leider hatten sie Erfolg und das Krankenhaus wird mir wohl zeitlebends schon wegen des anmaßenden Umgangs mit minderjährigen Patienten in schlechter Erinnerung bleiben. Aber jetzt sieht es fast so aus, als wäre das einst so stolze Krankenhaus bald Geschichte.

Beschneidungsweltrekord?

Die philippinische Stadt Marikina versuchte am 7. Mai 2011, einen Beschneidungsweltrekord aufzustellen. Auf einem “Beschneidungsfest” wurde das traditionelle Männlichkeitsritual als kostenlose und “sichere” OP angeboten.

Am Nachmittag waren bereits 1.500 Jungen im Alter von 9 Jahren und älter beschnitten worden und es warteten immer noch viele darauf, an die Reihe zu kommen.

Der Bürgermeister Jose Fabian Cadiz war daher zuversichtlich, dass sie es nach der Herstellung des größten Paars Schuhe im Jahr 2002 zum zweiten Mal ins Guinnessbuch der Rekorde schaffen würden: “Wir haben alles aufgezeichnet, um ihnen die Daten zu schicken und hoffentlich anerkannt zu werden.”

Dies sind die beeindruckenden Bilder (Link) der jungen Menschen, denen Schmerz, Blut, OP-Risiken, Verlust der körperlichen Unversehrtheit und lebenslang reduzierte Sexualität kein zu hoher Preis für einen Eintrag im Guinnessbuch sind.

Herr Cadiz hat seine Rechnung allerdings ohne das Bewertungsteam von Guinness World Records gemacht. Auf der offiziellen Webseite wird erklärt:

“Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass eine Beschneidungsveranstaltung auf den Philippinen am vergangenen Samstag angeblich von Guinness World Records anerkannt wurde.

Guinness World Records möchte klarstellen, dass es unter keinen Umständen diese Art von ‘Rekordversuch’ beobachtet, billigt oder zur Kenntnis nimmt. Die Organisatoren haben keine Zustimmung von Guinness World Records, unsere Marke in Verbindung mit dieser Veranstaltung zu verwenden, und jede Behauptung, dass die Veranstalltung offiziell anerkannt wird, wird abgelehnt werden.”

Verdammt noch mal!

Yesss!

Endlich beweist jemand Eier gegen diesen Irrsinn, ob er nun unter dem Mäntelchen von Religion, Tradition oder Gesundheitsprophylaxe vor sich geht!

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