Im Moment kommt man kaum hinterher mit dem grauenvollen Zählen von Todesopfern der diesjährigen südafrikanischen Beschneidungssaison.
Vor nur zwei Tagen, am 2.7.2009, wurden noch 24 Tote gemeldet, inzwischen sind es bereits
Es wurden außerdem über 60 Einlieferungen in Krankenhäuser gemeldet, mindestens 6 dieser Jugendlichen lagen auf der Intensivstation. Damit starben in diesem Jahr bereits mehr Jungen als in der gesamten Saison 2008, die mit 24 Toten und 535 Krankenhauseinweisungen endete.
Mindestens zwei der diesjährigen Todesopfer hatten legale Beschneidungsschulen besucht, was zeigt, dass das Problem auch durch “ordentliche” Durchführung nicht ganz in den Griff zu bekommen ist.
Dennoch entblöden sich einige User des Spiegel-Forums, in der Diskussion über die Gesetzesnovelle zur Verjährungsfrist von weiblicher Genitalverstümmelung, immer noch nicht der Argumentation, dass Mädchen- und Jungenbeschneidung auch deswegen überhaupt nicht zu vergleichen sei, weil Mädchen in Scharen daran stürben, Jungen jedoch niemals…
Doch nicht alle Opfer von Beschneidungskomplikationen sterben, manche haben auch “Glück”: Am 19.6.2009 wurde gemeldet, dass vier 13-14jährige Südafrikaner ins Krankenhaus eingeliefert worden, zwei von ihnen “nur” mit schwer infizierten Wunden. Der Penis eines weiteren faulte vor sich hin – die Eichel war bereits abgefallen – und ein vierter Junge litt unter so schwerem Wundbrand, dass die Ärzte verzweifelt darum kämpften, die Blutversorgung des Penis wiederherzustellen.
Der Artikel schließt damit, dass das Beschneidungsritual von den Xhosa als Übergang vom Jungen zum Mann angesehen wird – welch perfide Ironie, dass dabei jedes Jahr Jungen ihre Männlichkeit verlieren…