ohne Worte:
Auch der Medienjournalist Stefan Niggemeier berichtet in seinem Blog über die Todesfälle bei der Beschneidung von Jungen in Südafrika. Insbesondere präsentiert er ein “gelungenes” Symbolfoto der Online-Ausgabe der Schweizer Gratiszeitung “20 Minuten”
Frau von der Leyen möchte den Zugang zu kinderpornographischen Inhalten im Internet erschweren. Das Ziel ist ehrenhaft, der eingeschlagene Weg allerdings zu Recht sehr umstritten, die Internetprovider werden jetzt nämlich verpflichtet, eine technische Mittel zur Zensur des Internets bereitzustellen, anstatt den einfachen Weg zu gehen und die Inhalte an der Quelle zu bekämpfen, nämlich dort, wo die Server stehen, welche die Daten bereithalten.
Folgt man den Argumenten von “Zensursula” von der Leyen, so ist dies nicht möglich. Dass es funktioniert, wurde jedoch eindrucksvoll bewiesen. Jetzt hat sie einen neuen Feind ausgemacht: Indien. Ja, die Inder sind schuld, denn die ächten derartige Inhalte angeblich nicht.
Dass dies nicht stimmt, erklärt jetzt Rechtsanwalt Vetter im Lawblog. Und in den Kommentaren entspinnt sich eine interessante Diskussion zur Genitalverstümmelung von Jungen und Mädchen.
Im religiösen Kontext liest man immer wieder von ungültigen Beschneidungen, diese liegen zum Beispiel dann vor, wenn während eines solchen operativen Eingriffs bestimmte Riten nicht eingehalten wurden.
Das Gesundheitsamt Osnabrück zählt bei Untersuchungen vor der Einschulung nur (noch?) Beschneidungen aus medizinischen Gründen. Die so ermittelten 3% der Jungen, die bis etwa zur Einschulung beschnitten wurden, sind zwar immer noch viel zu viel, aber die “Phimose-OP” ist eindeutig – entgegen beispielweise Statistiken aus dem Saarland – nicht die häufigste OP bei Jungen bis zur Einschulung im Raum Osnabrück.
Die Art der anderen OPs – häufiger waren z. B. Leistenbruch-Operationen – lässt allerdings auch hier vermuten, dass viele vermeintlich medizinisch notwendige Beschneidungen in Wirklichkeit nur “Mitbeschneidungen” waren
Ganz im Gegensatz dazu hält es das Landesgesundheitsamt Brandenburg für realistisch, dass etwa 0,5% der Jungen “wegen Phimose operiert” werden müssen, bringt aber leider in seinem “Handbuch für den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst” so ziemlich alles durcheinander. Außerdem werden dort – aus gutem Grund – keine aktuellen Statistiken zu Beschneidungen mehr geführt. Ganz lapidar heißt es: Kein Problem mit bevölkerungsmedizinischer Relevanz, physiologisch meist vollkommen normal und selten behandlungsrelevant.
Meine Versicherung hat mir geschrieben:
Andere Länder – andere Sitten. Das macht den Reiz der Fremde aus. Allerdings können die andersartigen Sitten und Gebräuche auch recht negative Erlebnisse bescheren.
Woran die da wohl gedacht haben? Daran, was Jungen in türkischen Döner-Läden passieren kann?