Hä? Ja, richtig gelesen, Beschneidung – oder auch Zirkumzision – für die deutsche Mutter. Nicht etwa, dass deutsche Mütter einen Hang zu Beschneidungen haben. Nein, gemeint ist etwas ganz anderes
Das ist Arzt-Jargon, vielleicht auch eine Art Urologen-Witz. Sinngemäß ist das eine schöngeredete Beschneidung, eine, die erstmal nicht so schlimm klingt, wie sie hinterher unter Umständen aussieht: Die Teilbeschneidung.
Scherzhaft soll dieser Ausdruck gemeint sein, menschenverachtend empfinde ich ihn. Eltern informieren sich über Alternativen zur radikalen Zirkumzision und werden dann im Krankenhaus solange “beraten”, bis die Vorhaut eben doch ab ist. Oder es gibt eben nur die “Zirkumzision für die deutsche Mutter”, die Vorhaut bleibt also teilweise erhalten – und alle sind glücklich. Oder auch nicht.
Solange nahezu jede Statistik den Schluss zulässt, dass ein vielfaches an Zirkumzisionen stattfindet als medizinisch zu rechtfertigen ist, zieht auch die Begründung des hier zitierten Urologen nicht, er hält plastische Operationen nämlich für Teufelszeug, “unbefriedigend” im Aussehen und beim Langzeiterfolg. Und überhaupt: Zwischen Erweiterungsplastik und Teilbeschneidung liegt ein himmelweiter Unterschied.
Ob er je eine Erweiterungsplastik gesehen hat? Eine erfolgreiche noch dazu?
2 thoughts on “Die Beschneidung für die deutsche Mutter”
22. Mai 2010 at 10:17
Der Artikel auf den da sich bezogen wird, ist zwar vom Datum schon etwas älter, die dort verbreitete Meinung ist aber wohl noch 1000 mal älter als der Text.
Wenn das wirklich “stand der Medizin” sein soll, dann lässt es mich grausen.
17. Juni 2010 at 18:49
Ist das jetzt ein Witz, oder doch nicht ? Ich lese ja wirklich auch mal Fachliteratur, aber da habe ich nicht verstanden. Was hat die Beschneidung mit der deutschen Mutter zu tun ?
Kann mir das jemand erklären? Danke.
[Link entfernt. Admin]