Bis zum letzten Dezember war Qiqa Simbi ein ganz normaler Jugendlicher, der in die 11. Klasse ging.
Doch dann kam der Tag, an dem er statt der normalen Schule eine sogenannte Beschneidungsschule aufsuchte, um die bei einigen südafrikanischen Stämmen üblichen Initiationsriten durchzumachen und endlich zum Mann zu werden.
Die Beschneidung ging, wie so oft in diesen Beschneidungsschulen, schief. Der 17jährige erlitt eine schwere Infektion und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte diagnostizierten septische Arthritis. Qiqa Simbi mussten das linke Bein unterhalb des Knies und die Zehen des rechten Fußes amputiert werden.
Aber die Infektion breitete sich in seinem Körper trotzdem weiter aus. Er kann seine Hände nicht mehr richtig bewegen und verliert auch das Gefühl in den Armen. Für sämtliche täglichen Verrichtungen ist er auf die Hilfe anderer angewiesen.
Qiqa Simbi mit seiner Großmutter
Sein Physiotherapeut sagte der südafrikanischen Zeitung Daily Dispatch, dass er sofort eine intensive Rehabilitation benötige, da er sonst noch stärkere Behinderungen erleiden werde. Im Moment habe er noch eine Chance, seine Arme wieder normal bewegen zu können.
Doch bisher weigert sich seine Krankenkasse, eine solche Rehabilitation zu bezahlen.
Vielleicht haben ja diejenigen, die Unsummen für “Beschneidung gegen HIV” nach Afrika pumpen, etwas Geld für die Behandlung dieses Jugendlichen übrig, damit er nicht zum kompletten Pflegefall wird?
Auch sonst könnte man Afrika mit ein paar Millionen Dollar auf vielfältige Weise besser und sinnvoller helfen, als durch den Import einer unsinnigen – und potenziell lebensgefährlichen – Operation.