Gesundheitsportale sind eine gute Sache. Patienten können sich vom heimischen PC auch über peinliche und unangengenehme Themengebiete informieren, ohne aus der Anonymität heraustreten zu müssen.
Interessant ist, was man manchmal zwischen den Zeilen liest. Stutzig wurde ich auf eesom, einem Gesundheitsportal, dass den Anspruch erhebt, versändlich und aktuell zu sein. Eigentlich ist die Seite gut gemacht und auch ansprechend illustriert. Dort kann man aber auch die Ansichten der Ärztin Jutta Manke zum Thema Therapie von Phimose nachlesen. Richtig erkennt sie, dass es Patienten gibt, die keine Beschneidung wünschen, sondern eine vorhauterhaltende operative Therapie. Aber dass dies “meist erwachsene Männer” sein sollen, daran fehlt mir der Glaube.
Die weitaus meisten Beschneidungen dürfte wohl hierzulande an entweder kaum oder überhaupt nicht einwilligungsfähigen Jungen vorgenommen werden. Und die, Frau Manke, die werden – wie es eine Vielzahl von Beiträgen im Forum von Phimose-Info Deutschland und eine Vielzahl von Zuschriften zeigt – einfach nicht gefragt. Und ja, Frau Manke, da bin ich mir sicher.
Und wo wir schon mal dabei sind, wie kommen Sie überhaupt auf die Idee, dass “der Eingriff” möglichst mit 3 Jahren “eingeplant” werden soll? Weil man in diesem Alter den Jungen nicht fragen muss, bevor man drauf los operiert? Da reicht es aus Sicht mancher Ärzte offenbar aus, den Eltern irgendwelche Schauergeschichten zu erzählen.
2 thoughts on “Sie werden einfach nicht gefragt”
6. Februar 2009 at 18:19
Ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit eines Menschen, noch dazu eines Kindes, den man “planen” kann, z. B. nach Lebensalter, erscheint es mir wert zu sein, seine medizinische Indikation, insbesondere die gegenwärtige Evidenz dieser Indikation zu hinterfragen.
Vielleicht bestätigt ja Frau Manke auf geradezu beispielhafte Weise, wovor Putzke und Koll. im Sommer 2008 eindringlich gewarnt haben, nämlich, dass manche Ärzte eine Phimose-OP offenbar als Kleinigkeit betrachten, bei der die ansonsten geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen nicht oder kaum zu beachten sind.
Dass, Frau Manke, ist ein möglicherweise folgenschwerer Irrtum! Folgenschwer NICHT nur für den Jungen, der unsinnigerweise verstümmelt wird, folgendschwer auch für den Arzt, denn, wie man als Arzt wissen oder zumindest gelesen haben sollte: Eine erfolgreiche Klage wegen Körperverletzung zieht fast immer eine gehörige Schmerzensgeldforderung nach sich.
Viel “Glück” mit dem weiteren “Nichtwissen”!
24. September 2010 at 6:01
Wer oder was ist ein Jutta Manke ich nirgend im Internet eine praktisch tätige Jutta Manke ak.Ärztin gefunden.
Selten so einen schlechten, wissenschaftlich falschen Artikel gelesen, als den.
Selbst in Wikipedia herrschen wissenschaftlichere Standards, dort muss zumindest Quellen für seine unhaltbaren Behauptungen angeben.
Besonders auch diese Formulierung “nicht so starke Phimose” , was ist bitte schön eine nicht so starke Phimose? höchst wissenschaftlich also.
Es gibt nur eine pathologische Phimose und eine physiologische Phimose die bis nach der Pubertät normal ist und keiner Behandlung bedarf.
Aber der Gipfel der Ignoranz und ärztlichen Inkompetenz ist die infame Behauptung . Im Alter von 3 Jahren können 90% der Jungen ihre Vorhaut zurückstreifen. Wer oder was will das bewiesen haben, in welcher wissenschaftlichen Studie steht das geschrieben?-aus einer 60 Jahren alten Abhandlung und einer unwissenschaftlichen nicht empirischen Studie an gerade mal 200 englischen Jungen!!!!
Im Alter von 10-11 Jahren können nach gerade mal 44% der Jungen ihre Vorhaut problemlos und vollständig zurückschieben. Wenn man im Alter von 3 von einer Behandlungsbedürftigen Phimose spreche, nur weil die Vorhauöffnung noch eng und die Vorhaut selbst mit der Eichel verwachsen ist, dann müssten mehr als 70% aller Knaben unters Messer!
Diese Prozentangaben die Jutta hier dummdreist verwendet stammen aus Dr. Douglass Gairdners “Fate of the Foreskin” 1949 veröffentlicht im British Medical Journal, und sind völlig falsch.-Warum
1. diese Studie wurde nur an 100 Neugeborenen und rund 200 anderen Jungen im Alter von 1-5 Jahren durchgeführt, Gairdner schreibt selbst dass diese Zahlen ungenau sind und viele der Jungen bereits eine schmerzhafte “Dehnung” zwecks vorzeitiger Retraktibilität der Vorhaut über sich ergehen lassen,
2. Gairdner hat sich auch nicht mit älteren Jungen beschäftigt sein Hauptaugenmerk lag darin das damalige Dogma , dass innerhalb einer Woche nach der Geburt die Vorhaut vollständig zurückstreifbar sein muss zu widerlegen und die Routine- Beschneidung in angelsächsischen Ländern zu verdammen, was ihm im Falle Neuseelands und GB auch vollständig gelang.
Diese Daten , zumal 60 Jahre alt, und mehrmals widerlegt, die prinzipiell nur dazu dienten ein Routine Beschneidungsland zum Umdenken zu bringen nun auf die Phimose anzuwenden. Eine Studie von nur 200 Jungen , die für sich allein keinerlei wissenschaftlichen Wert besitzt AUF DIE PHIMOSE ZU ÜBERTRAGEN und dabei “NEUERE” Studien wie die von Jakob Østers “Further Fate of the Foreskin” an 9200 Jungen !!! , die EMPIRISCH BELEGT , dass selbst im Alter zwischen 6-9 die Jungen mit zurückstreifbar Vorhaut noch in der Minderheit sind, und dass der Ablösungsprozess der Vorhaut von der Eichel manchmal bis 17!-ja 17 NICHT 3 und AUCH NICHT 6 andauern kann , komplett zu ignorieren ist ein wissenschaftlicher Skandal.
Ich frage mich liegt darin vielleicht des Pudels Kern.? Kann es sein dass eine Abhandlung von 1949,und deren unwissenschaftlichen missbrauch und falsch Anwendung , die in England maßgeblich für den Niedergang der Routine Beschneidung war , mit der Grund für die vielen unnötigen medizinisch-misindizierten Zirkumzisionen, und das entsetzliche Unwissen seitens der deutschen Ärzteschaft über die natürliche physiologische Entwicklung des männl. Penis. Und das die ganzen Jahrzehnte lang bis zum heutigen Tag. Da verschlägt es mir fast den Atem!