Das Wort ‘Beschneidung’ scheint negativ besetzt zu sein, es erinnert an Frauenbeschneidung und ähnliche Grausamkeiten. Krankenhäuser und Ärzte nutzen dafür zumeist andere Begriffe. Zirkumzision zum Beispiel, oder um scheinbar weniger Fremdworte zu nutzen ist einfach die Rede von der operativen Behebung des Phimosenbefundes. Das ist zwar das gleiche, der Betroffene oder seine Eltern haben nun aber gar keine Chance mehr, zu erfahren, was der Arzt da wirklich machen möchte – es sei denn sie fragen ganz genau nach.

Ganz genau nachfragen sollte man vielleicht auch beim Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Die veröffentlichen Statistiken in denen alle Eingriffsarten ganz genau aufgeführt werden. Zum Beispiel erfährt man, dass im Jahr 2007 119 mal eine Holmium-Laser-Enukleation der Prostata durchgeführt wurde, oder im Jahr 2006 ganze 1026 Radikale Prostatektomien. 2006 gab es dann aber noch etwas: 203 ‘Einigriffe am äußeren Genital’. Auch das dürfte so eine Umschreibung für eine Beschneidung sein. Warum spielt man eigentlich nicht mit offenen Karten?

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