Es hat lange gedauert, jetzt liegt es vor, das psychologische Gutachten über Josef Fritzl. Als emotionaler Invalide wird er beschrieben, der unter massiven und massiv verletzenden Aggressionsausbrüchen der Mutter litt.
Und dann das:
Josef Fritzl wuchs ohne Vater auf und wurde von seiner Mutter abgelehnt, sadistisch misshandelt und ständig im Stich gelassen. Eine Phimose des Buben, die ihn wegen der Verengung der Harnröhre beim Urinieren höllisch schmerzte, ließ die Mama erst behandeln, als eine Nachbarin vehement darauf drängte.
…
Aus der Wut auf die Mutter wurde ein rücksichtsloser Dominanzanspruch gegenüber Frauen. Und aus seiner Einsamkeit wuchs das Bedürfnis, einen Menschen „ganz für sich zu besitzen“, nach einer „unstörbaren und unlösbaren Bindung“Quelle: OE24.at
In der Tat ist es furchtbar, wenn eine Mutter sich nicht um ihren kleinen Sohn kümmert und nicht vernünftig für ihn sorgt. Was aber hat eine Phimose (Verengung der Vorhaut) mit der Harnröhre zu tun? Eigentlich überhaupt nichts. Auch verwunderlich ist, dass Josef Fritzl bisher nur Gutes über seine Mutter berichtet hat.
Da dürfte wohl noch Klärungsbedarf bestehen.
4 thoughts on “Jetzt ist die Phimose Schuld – oder wie “das Monster von Amstetten” zum Monster wurde.”
23. Oktober 2008 at 20:31
Ach, ich denke, da hat ein Schreiberling einfach irgendwas aufgeschnappt, das gerade gut gepasst hat. Ich wette, er weiß weder, was eine Phimose noch was eine Harnröhrenverengung ist. Muss er ja auch nicht – der Leser weiß es ja schließlich auch nicht, na ja, es sei denn, er hat(te) selbst mal eine Phimose oder er hatte keine Phimose, wurde aber trotzdem “behandelt” und nun hat er ein Problem. Soll er doch froh sein! Hätte man ihn damals nicht sinnlos beschnitten, dann wäre er womöglich jetzt auch ein Fritzl! Die Wahrscheinlichkeit, dass es so wäre, ist etwa genau so groß, wie die Wahrscheinlichkeit, dass ein 4jähriger Peniskrebs bekommt, wenn er nicht endlich verstümmelt wird.
Oh Gott, ist diese Welt krank!
23. Oktober 2008 at 21:21
Eine Erklärung, die (mal abgesehen von der generellen Surrealität des ganzen) basierend auf diesem Informationswust Sinn machen würde: Er hatte mal eine Phimose, wurde beschnitten, entwickelte daraufhin eine Meatusstenose, die ihm wiederum die Schmerzen bereitete, und das war, was seine Mutter nicht behandeln ließ.
Stardust
23. Oktober 2008 at 21:32
Trotzdem ist ein Phimose oder Beschneidung keine entschuldigung für den Missbrauch des eigenen Kindes.
25. Oktober 2008 at 22:35
Nein, eine Entschuldigung natürlich nicht, aber ein solches traumatisches, schmerzhaftes, als Missbrauch empfundenes Erlebnis an den Genitalien kann durchaus Teil einer Erklärung für eine psychische Fehlentwicklung sein, die letztenendes zu diesem Verbrechen geführt haben.
Dass Beschneidung psychische Folgen haben kann, die das ganze Leben lang andauern, ist ja bekannt.
Stardust