Viele Krankenhäuser veröffentlichen einen strukturierten Qualitätsbericht gem. § 137 (1) SGB-V, so auch das Achenbach-Krankenhaus im brandenburgischen Königs Wusterhausen.
Sinn der Qualitätsberichte ist die Qualitätssicherung, wobei es auch um die Frage der indikationsbezogenen Notwendigkeit und Qualität der im Rahmen der Krankenhausbehandlung durchgeführten diagnostischen und therapeutischen Leistungen geht.
Regelmäßige Leser von Phimose-Info Deutschland wissen, was Facharztstandard bei einer operativen Behandlung von Vorhautverengung bei Kindern ist, nämlich wenn möglich eine vorhauterhaltene Operation, die technisch weniger anspruchsvolle Entfernung der gesamten Vorhaut oder eines Teils der Vorhaut soll nur dann erfolgen, wenn die Eltern dies wünschen. Dies kann man auch in den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie nachlesen.
Was aber ist von einem Qualitätsbericht zu halten, aus dem hervorgeht, dass in 96 % der Fälle keine vorhauterhaltene Operation durchgeführt wurde und sich der “Qualitätsbericht” letztlich darin erschöpft, die Anzahl der entfernten Vorhäute aufzuzählen? Gibt es dort Probleme im Qualitätsmanagement? Oder neigen brandenburgische Eltern vermehrt dazu, ihren Söhnen die Vorhaut nicht zu gönnen?
One thought on “Qualität oder Quantität”
24. September 2010 at 10:01
lieber Admin.
Auch ich sehe mir die mir diese Qualitätsberichte auch immer an und krieg da meist die Krise, aber in diesem Fall weis ich mal Gutes zu verkünden!!!!
Der Qualitätsberict spricht hier nur Operationen am Präputium: OPS 5640 dies schließt alle Operationen an der Vorheit ein, einschließlich Lysen und Präputiumsplastiken .
Ich hab mich nun an anderer Stelle fündig gemacht:
1 5-640.2 Operationen am Präputium: Zirkumzision 11 + weitere 6 stanionär
2 5-640.3 Operationen am Präputium: Frenulum- und Präputiumplastik 49
3 5-640.x Operationen am Präputium: Sonstige <=5
Das heißt von 66 sind also 17 Zirkumzisionen und 49 Frenulums oder Präputiumsplastiken, wohl die mehrheit!