Dem Phänomen, warum Ärzte – zumindest scheinbar – immer Recht haben, ist der Germanistik-Doktorand Tim Peters auf der Spur. Der Wissensvorsprung des Arztes ermöglicht es ihm, das Arzt-Patientengespräch in eine bestimmte Richtung zu lenken. Auch wird in einem interessanten Video-Beitrag auf doccheck.tv eindrucksvoll dargestellt, warum der Patient bei der Therapiefindung zu kurz kommt: Schuld, so Peters, sei der ökonomische Druck.
One thought on “Warum der Arzt immer Recht hat”
30. März 2008 at 17:41
„Streicheleinheiten“, statt Diagnose, Rätselraten, statt Anamnese und eine „3-Tages-Migräne“, die mich irgendwie an einen Fieberkrampf ohne Fieber erinnert – ein Glück, dass die junge Frau eine Frau ist und dass sie „nur“ Kopfschmerzen hat.
„Nur“?
Atemberaubend, wie schnell diese Patientin wieder aus der Praxis hinauskomplimentiert wird.
Wenn das bei kleinen Jungs mit Vorhautproblemen genau so fix geht, dann muss man ja wohl nicht mehr lange erklären, warum Phimose-Operationen die häufigsten chirurgischen Eingriffe bei Jungen sind.
Und „ökonomischer“ ist der kleine Schnitt im Schritt allemal, es sei denn, der Onkel Doktor verschwendet ZU viel Zeit darauf, Alternativen zu erklären und noch schlimmer wird es, wenn Eltern sich dann auch noch für solche Alternativen entscheiden …
Tipp für Frauen in ähnlicher Situation:
Wenn der Arzt nur noch unverständliches Zeug redet, dann unterbrechen Sie seinen Redefluss und bitten Sie um eine Übersetzung ins Deutsche.
Und wenn Sie von ihm NICHT gestreichelt und “geklapst” werden möchten, dann geben Sie ihm das bitte DEUTLICH zu verstehen. Ärzte haben ja manchmal eine miserable Handschrift – die IHRE sollte in solchen Fällen umso besser sein …